Die Datenlage zu einem möglichen Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfungen und Geburtenrückgang ist insgesamt gut dokumentiert, aber in manchen Punkten nicht abschließend geklärt.
Wissenschaftlich gesichert ist:
Es gibt bisher keine belastbaren Belege für eine direkte negative Wirkung der COVID-19-Impfstoffe auf die Fruchtbarkeit oder die Lebendgeburtenrate.
Aber es existieren offene Fragen und einige Studien mit abweichenden Ergebnissen, die eine weitere Untersuchung rechtfertigen.
Beispiele für gut gesicherte Erkenntnisse (Pro Impfstoff-Sicherheit)
1. Studie aus Israel (Bentov et al., 2022 – Fertility and Sterility)
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Vergleich von geimpften und ungeimpften Frauen in IVF-Zyklen.
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Ergebnis: Kein Unterschied in der Eizellqualität, Befruchtungsrate oder klinischen Schwangerschaftsrate.
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→ Deutlicher Hinweis gegen Beeinträchtigung weiblicher Fruchtbarkeit.
2. CDC-Studie (USA, Shimabukuro et al., 2021 – NEJM)
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Mehrere Tausend geimpfte Schwangere wurden nachverfolgt.
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Ergebnis: Keine erhöhte Rate an Fehlgeburten, Frühgeburten oder Anomalien.
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→ mRNA-Impfstoffe gelten als sicher in der Schwangerschaft.
3. Studie zur Spermienqualität (Gonzalez et al., 2021 – JAMA)
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45 Männer vor und nach Impfung (Biontech/Pfizer).
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Ergebnis: Keine Veränderung bei Spermienzahl, Beweglichkeit oder Morphologie.
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→ Kein Hinweis auf negative Effekte auf männliche Fertilität.
4. WHO & EMA-Statements
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Beide Organisationen stufen COVID-19-Impfstoffe als nicht fruchtbarkeitsschädigend ein.
- Basiert auf einer Vielzahl von Studien aus Europa, Nordamerika und Israel.Beispiele für abweichende oder suggestive Daten (Kritische Stimmen & offene Fragen)
1. Geburtenrückgang in der Schweiz und Deutschland 2022
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Statistisches Bundesamt und BFS (CH): Deutlicher Rückgang der Geburtenzahlen ca. 9 Monate nach Höhepunkt der Impfkampagnen 2021.
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Auffällig: Rückgang stärker als in früheren Krisen (z. B. Finanzkrise).
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→ Kritiker sehen zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen.
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Problem: Keine Kausalitätsbeweise, viele Störfaktoren (Pandemieängste, Lockdowns, wirtschaftliche Lage).
2. Studie von A. Baumeier et al. (Preprint, 2023)
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Untersuchte Geburtenraten in Europa.
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Fand: In manchen Ländern Rückgänge in Korrelation zur Impfquote.
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Kritik: Keine Kontrolle für sozioökonomische Effekte, keine klinischen Daten, nur makrostatistische Korrelationen.
3. Schweizer Reproduktionsmediziner (2022)
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Einige Praxen berichten von subjektiv vermehrtem Auftreten von Zyklusstörungen nach Impfung.
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Aber: Keine standardisierte Datenerhebung, keine prospektive Kontrolle, keine klare Ursache-Wirkung nachgewiesen.
Was fehlt oder ist noch unklar?
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Langzeitdaten: Fruchtbarkeit ist ein komplexer biologischer und sozialer Prozess – Wirkungen könnten sich auch verzögert zeigen.
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Vergleichsdaten aus Ländern mit niedriger Impfquote: Noch nicht flächendeckend und standardisiert erhoben.
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Bessere Kontrolle für sozioökonomische Faktoren: Viele Studien erfassen nicht gleichzeitig psychologische, wirtschaftliche und gesundheitspolitische Einflüsse.
Fazit zur Datenlage:
Punkt | Bewertung |
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Wirkung der Impfung auf Fruchtbarkeit (biologisch) | Gut untersucht und sicher – kein nachgewiesener negativer Effekt |
Rückgang der Geburtenraten (soziologisch/demografisch) | Beobachtbar – gut dokumentiert, aber multifaktoriell bedingt |
Kausalzusammenhang Impfung ↔ Geburtenrückgang | Nicht belegt, eher unwahrscheinlich |
Hinweise auf offene Fragen oder Hypothesen | Ja, in Einzelstudien oder regionalen Beobachtungen |